Die ersten Arbeiten, die Andreas Felger als freischaffender Künstler seit 1970 kreiert, sind Farbholzschnitte. Bis in die 1980er Jahre entstehen zahlreiche Holzdrucke in Form von Einzelblättern, Zyklen und Mappenwerken – Werke, die sowohl hohe handwerkliche Perfektion erkennen lassen als auch eine eindrucksvolle Spannbreite an Formen und Farben aufweisen.
Themenschwerpunkte sind zunächst Natur und Landschaft, Menschenbilder und Bibelmotive. Seine Heimat, die schwäbische Alb, inspiriert den Künstler ebenso wie Reisen in Israel und Ägypten.
Im Zyklus Schöpfung schafft Felger prägnante Bilder aus dem Wechselspiel von erzählender Linie und gliedernder Fläche, während in der alttestamentarischen Abraham-Geschichte das Erzählerische in die Bildfindung einfließt. Diese und weitere biblische Bildfolgen, darunter Noah, Hoheslied, Kohelet oder Gleichnisse Jesu, werden in der ökumenischen Kommune in Gnadenthal verlegt, in der Felger zu jener Zeit mit seiner Familie lebt.
In den 1990er und 2000er Jahren erweitert Andreas Felger sein Holzschnitt-Repertoire um Abstraktionen, symbolhafte Zeichen, Farbfelder und geometrische Formstudien. Die unregelmäßige Struktur des Holzstocks verleiht den Werken dabei stets eine charakteristische Wirkung, die an textile Oberflächen denken lässt.