Horizont – Andreas Felger Kulturstiftung

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HORIZONT

Ob am Meer, in den Bergen oder auf dem Feld – wer den Blick zum Horizont einer Landschaft richtet, spürt die Weite des Universums. Waagrechte Linien bestimmen das Blickfeld, doch die Kraft der Ferne trägt den Betrachter imaginär über jenen Strich hinaus, der den Übergang von der Erde zum Himmel markiert. Nicht umsonst ist der Begriff des geografischen Horizonts zugleich Metapher für unser Vorstellungsvermögen und unseren Wissensschatz.

In Andreas Felgers Malerei spielen Horizonte eine bedeutende Rolle. Sie zeugen von der intensiven formal-motivischen Auseinandersetzung mit der Landschaft, die in unzähligen plein air-Studien Eingang in seine Kunst findet. Immer wieder geht es um das Wechselspiel der Linien und Kräfte, horizontal–vertikal, nah–fern, hell–dunkel. Figurative Elemente lösen sich in Abstraktion auf, die Landschaft mutiert zum Patchwork geometrischer Flächen oder Gewebe farbiger Streifen.

Gleichzeitig zielen Felgers Horizont-Bilder auch auf das ab, was jenseits des Horizonts liegt. Sie laden zu Fragen ein: Kann sich eine künstlerische Darstellung der Schöpfung nähern? Ist die Weite der Welt erfassbar, und wie viel unermesslicher noch ist die Dimension des Himmels? Lässt sich die Grenze überhaupt definieren? „Glauben heißt, durch den Horizont zu blicken“, sagt ein afrikanisches Sprichwort.