IN DEN HIMMELN
Christus Pavillon, Kloster Volkenroda
2.9.–31.10.2023
Die Ausstellung IN DEN HIMMELN zeigt eine Gegenüberstellung der beiden Vaterunser-Zyklen Andreas Felgers. 2004 realisierte Felger einen Aquarellzyklus zum Thema, 18 Jahre später realisiert er eine weitere Umsetzung in Öl auf Leinwand. Das entspricht der intensiven Hinwendung des Künstlers zur Ölmalerei in seinem Spätwerk. Im Aquarell werden Flächigkeit, Leichtigkeit und Transparenz betont, die Ölmalerei hingegen ermöglicht eine stärkere Verdichtung, eine weiterreichende Tiefe des Bildraums, eine Entgrenzung. Der Künstler arbeitet in Schichten, überarbeitet, reichert an, taucht ein in einen Bildraum, der nicht erst seit der Epoche der Romantik die Realität der Bildfläche sinnlich und geistig erweitert. Durch den Herstellungsprozess wird Zeit in den Werken abgespeichert, ihre Form wird bestimmt durch die innere und äußere Suche des Künstlers, durch seine Intuition.
Andreas Felger, 1935 in Mössingen geboren, ist seit sieben Jahrzehnten als Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer aktiv. 1952 begann er seine Laufbahn mit einer Lehre als Musterzeichner bei der Pausa AG, gefolgt von 1954-59 von einem Kunststudium an der Kunstakademie. Ab 1960 intensivierte sich die Zusammenarbeit mit der PAUSA und Felger avancierte zu einem der wichtigsten Textildesigner des erfolgreichen Betriebs. Dies barg gleichzeitig einen kreativen Impetus für das freie Kunstschaffen, das er seit den 1960er Jahren parallel verfolgte, anfangs mit dem Fokus auf den Holzschnitt, später auf der Aquarellmalerei und seit Ende der 80er Jahre verstärkt auf die Ölmalerei.